Narbengewebe – Unterschiede zu gesunder Haut

Besonders bei großen oder tiefen Wunden können sich während der Heilung Narben bilden. Diese verschwinden nicht mehr vollständig, sind jedoch noch veränderlich. Beispielsweise können sowohl wucherndes Narbengewebe als auch auftretende Beschwerden durch die richtige Behandlung gemildert werden.

Wundheilung

Die Wundheilung verläuft in drei Schritten. Während der Reinigungsphase (Entzündungsphase) reinigt das Blut die Wunde und transportiert Fremdkörper hinaus. In der Granulationsphase (Proliferationsphase) schließt sich die Wunde von innen nach außen. Narbengewebe entsteht während der dritten Phase der Wundheilung, der Reparationsphase (Epithelisierungsphase). In der folgenden Phase, die als Narbenreifung bezeichnet wird, kann sich Narbengewebe bis zu zwei Jahre nach der Entstehung weiter verändern. In dieser Zeit ist die Bildung nicht mehr verhinderbar, kann aber noch beeinflusst werden. Je besser die Pflege, desto besser ist es für das Narbenbild: Sie kann flacher, weicher und unauffälliger werden.

Haut

Die Haut besteht aus drei Schichten

  1. Die Epidermis wird auch Oberhaut genannt und sie liegt Außen
  2. Die zweigeteilte Lederhaut oder auch Dermis ist die mittlere Schicht
  3. Innen liegt die Unterhaut, die Subcutis

Narbenbildung

Betrifft die Verletzung nur die Oberhaut, tritt eine vollständige und rückstandlose Heilung ein. Bei Verletzungen tieferliegender Hautschichten, wie der Unterhaut oder der unteren Lederhaut, sind bleibende Schäden nicht vermeidbar. Doch während der Narbenreifung, die bis zu zwei Jahre andauern kann, ist die Erscheinung der Narbe mit der richtigen Pflege noch beeinflussbar.

Narbengewebe

Das Narbengewebe schließt die Wunde, ist aber qualitativ von der ursprünglichen Haut unterscheidbar. Während der Reparationsphase (Epithelisierungsphase) entwickeln sich feine Bindegewebsfaser. Durch ihren Faserverlauf und die Vernetzung untereinander stabilisieren sie das Narbengewebe und machen es widerstandsfähiger. Anders als in gesunder Haut ordnen sich die Bindegewebsfasern parallel an. Sie erreicht dabei jedoch lediglich 8o Prozent der Elastizität von gesunder Haut, in welcher sich die Kollagenfasern kreuzen. Das Narbengewebe unterscheidet sich auch durch fehlende Sinnes- und pigmentbildende Zellen sowie Talg- und Schweißdrüsen von gesunder Haut.

Störungen der Wundheilung

Äußere Einflüsse wie Sonnenlicht, Sauna, Sport und Reibung durch Kleidung belasten die heilende Narbe. Wird die verletzte Körperregion nicht ausreichend geschont oder liegt eine Vorerkrankung, Vorschädigung der Haut, Medikation, Vitamin-C- oder Eisenmangel oder auch hohes Alter vor, wird die Narbenbildung beeinträchtigt. Das führt zu einer fehlerhaften Anordnung der Bindegewebsfasern und damit eventuell zu einer veränderten Erscheinung der Narbe. Auch genetisch, aufgrund der Art der Verletzung oder durch eine Entzündung kann die Wahrscheinlichkeit dafür steigen. Das Wundreinigungsspray von MediGel beugt hingegen Infektionen vor, indem es die Verletzung säubert.

Narbenbildung unterstützen

Die Narbenbildung ist bei einigen Verletzungen nicht verhinderbar. Jedoch ist die Erscheinung veränderbar. Eine gute Behandlung der Narbe während der Reparationsphase (Epithelisierungsphase) kann nicht nur aufkommende Beschwerden einschränken oder verhindern, sondern sogar für eine flachere, blassere und weichere Narbe sorgen. Massagen des betroffenen Bereichs sowie bestimmte Gele, Salben, Cremes oder auch Silikonpflaster unterstützen den Verlauf der Narbenreifung. Dazu gehört das hydroaktive Lipogel von MediGel. Es trägt zu einem optimierten Wundklima bei und senkt das Risiko einer Entzündung, wodurch Störungen der Wundheilung vermindert werden.

Beschwerden

Im Laufe der Heilung können Narben mal stärkere und mal schwächere Beschwerden mit sich bringen:

  • Frische Narben sind gerötet und können während der Heilung jucken.
  • Schmerzen oder auch eine Beeinträchtigung des Gefühls an der betroffenen Stelle sind möglich.
  • Verhärtungen und fehlende Elastizität erzeugen möglicherweise ein Spannungsgefühl.
  • Eingefallene oder wulstige, aber auch gewöhnliche Narben sind besonders an sichtbaren Stellen problematisch für einige Patienten.

Varianten von Narbengewebe

Herkömmliche Narben sind flach, blass, heilen schnell und ohne Komplikationen ab und führen nicht zu Beschwerden. Doch neben der für gewöhnlich beschwerdefreien Narbenbildung unterscheidet man nach dem Narbenbild weitere Narbentypen: Kontrakturen, atrophe und hypertrophe Narben sowie Keloide.

Kontrakturen

Zieht sich das Gewebe zusammen, entstehen sogenannten Narbenkontrakturen. Diese Verhärtungen treten gehäuft nach großflächigen Verletzungen oder Verbrennungen auf, oder wenn sich die Wunde entzündet. In einigen Fällen, besonders nach Verletzungen im Bereich von Gelenken, schränken diese Kontrakturen die Beweglichkeit ein.

Atrophe Narben

Diese Narbenvertiefungen entstehen, wenn während der Reparationsphase (Epithelisierungsphase) eine verminderte Bildung des Bindegewebes vorliegt. Es reicht dann nicht immer aus, um die Wunde völlig auszufüllen. Häufig tritt diese Form der Vernarbung infolge von Pickeln als Akne-Narben im Gesicht auf.

Hypertrophe Narben

Im Gegensatz zu atrophen Narben entstehen hypertrophe Narben durch eine Überproduktion von Bindegewebe. Das sorgt für erhabene Narben, die sich auf den Bereich der Verletzung beschränken und jucken. Meist ist das Gewebe zudem gerötet. Häufig entstehen hypertrophe Narben bei Verbrennungen oder wenn die Wunde durch ihre Lage an einer Beugestelle Bewegungen ausgesetzt wird. In einigen Fällen kann sich dieser Narbentyp ohne weitere Maßnahmen zurückbilden.

Keloide

Diese roten Wucherungen sind Berührungen gegenüber empfindlich. Sie und beschränken sich, anders als hypertrophe Narben, nicht auf das Wundgebiet. Stattdessen beginnen sie etwa einen Monat nach der Verletzung über die Wunde hinaus zu wuchern. Keloide bilden sich nicht ohne Außeneinwirkung zurück, sondern werden mit der Zeit dunkelrot, fester und können weiterwachsen.

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